Zum Schlittschuhlaufen nach Gstaad

Letztes Jahr war ich auf Natureis Eislaufen, bezeichnenderweise Schwarzeis genannt, obwohl am Lago Bianco. Dieses Jahr gab’s aber viel mehr Schnee im Vorfeld, da war nix mit Schwarzeis, ausser vielleicht im Jura knapp an der französischen Grenze. Aber es gibt ja Kunsteisbahnen — in Wil ist mir das über die Feiertage schon zu voll, aber Gstaad ist ja mit vier Stunden Fahrzeit durchaus noch gut erreichbar. Im Mittelland liegt dicker Nebel oder zumindest ist die Sonne nicht sichtbar, im Oberland keine Wolke zu sehen und es ist schön warm in der Sonne.

Umsteigen schreckt hier nicht: Zürich, Bern und dann einfach im richtigen Zugteil sitzen, sonst fährt einen der Lötschberger nämlich ins falsche Tal rauf. Da ich am Laptop am Daten-Auswerten war, hab ich bis kurz vor Frutigen gar nicht mitbekommen, dass ich falsch fuhr, bin dann aber schnell ausgestiegen, wieder zurück nach Spiez und dann richtig abgebogen via Zweisimmen nach Gstaad. Es spielt ja keine Rolle, ob ich acht oder neun Stunden Zug fahre. Alles, was ich sonst daheim gemacht hätte, inklusive Mittagsschlaf, kann ich auch unterwegs machen, mit wechselnder vorbeiziehender Landschaft und leichtem Geschaukel.

Die Eisbahn war schon recht verkratzt, also deutlich anders zu fahren als im Bergholz in Wil oder in der Uzehalle in Uzwil. Aber dafür war die Sonnenbrille nötig und wenn es nicht so dämlich ausgesehen hätte (ich hab’s probiert), hätte ich weiter im T-Shirt mit Handschuhen und Mütze meine Runden drehen können. Ich hatte erwartet, dass sich da die Leute bei diesem Wetter und einem Feiertag fast tottreten würden, aber es war erstaunlich leer, wobei ich ja nicht weiss, wie leer es sonst ist.

Die Freiluftkunsteisbahn in Gstaad.
Die Eisfläche war schon relativ abgerockt…
…deswegen musste der Ferrari unter den Eismaschinen wieder alles glätten.

Interessant wäre mal eine Fahrplanauskunft, bei der man angeben kann, von welchem Zugshersteller man ausschliesslich transportiert werden möchte. Da gibt es bestimmt unerreichbare Orte und der Takt dünnt sich stark aus oder die Fahrzeiten verlängern sich. Auf der Rückfahrt musste ich in Zweisimmen beim Umsteigen tatsächlich noch 12 Minuten in der Sonne herumstehen, es wird jetzt aber wirklich Zeit für die Umspuranlage ebenda, auf dass man endlich umsteigefrei durchfahren kann. Ist ja wurscht, wenn ich gar nicht nach Interlaken möchte, Hauptsache umsteigefrei. Und dann hat der Lötschberger noch nicht mal Steckdosen in der ersten Klasse! Das muss man sich mal vorstellen! Bombardier halt… Stadler kann das sogar in dieselelektrisch betriebenen Zügen 🙂

Neulich haben sich vier deutsche Berater in der ersten Klasse des IC2000 über die Positionierung der Steckdosen (oben über den Köpfen) aufgeregt. Ich hab ihnen dann nur mal gesagt, dass sie mal bei sich in der Fensterdichtung schauen sollen, was da für ein Datum steht (meist so um das Jahr 2000-2003). Die Züge sind also schon um die 15 Jahre und was weiss ich wieviele Millionen Kilometer und Betriebsstunden auf der Schiene und wurden erst ab 2008 mit Steckdosen nachgerüstet. Wenn man sowas nicht von vornherein mit konzipiert (in diesem Fall Schindler) oder der Besteller ordert es nicht, muss man beim Nachrüsten dann auch noch ökonomisch bleiben und ich vermute, da hat sich die Verkabelung oben bei den Lampen (weil eh Kabel liegen) grad angeboten. Und ja, ich hab mir ein längeres USB-Kabel gekauft, weil das Telefon sonst immer bei zu kurzem Kabel in der Luft hängt. Ob die vier Typen beratungsresistent waren, kann ich nicht sagen, irgendeiner hat noch was von USB in seinem Auto gefaselt, aber das konnte er mir nicht als Argument verkaufen 😀

Ein Gruss aus der Heimat im Coop-Restaurant.
Schmalspurstadler von Montreux nach Zweisimmen in Gstaad.
Der Rückblick ins Simmental (vermutlich).

Für den Online-Italienischkurs hab ich jetzt sogar noch den Webcam-Treiber mit in den Kernel kompiliert. Wenn man weiss wie, geht das unter Gentoo sogar schneller als unter Windoofs oder auf irgendeinem Tablet. Komischerweise war der Treiber für den Realtek-USB-Kartenleser im Latitude grad verschwunden, also kam der auch gleich noch wieder dazu. Insgesamt läuft das Latitude 7280 doch recht zufriedenstellend, und dank funktionierendem Sleep-Mode stört die extrem lange Boot-Verzögerung durch das BIOS auch nicht mehr.

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