Bern-Burgdorf-Bundeshaus

Die Schlange war nicht vorhanden.

Wenn man schon mal mehrmals in Bern ist, kann man ja auch in der Nähe übernachten, wobei Nähe in den sogenannten Vielvelofahrerentfernungskilometern (=fühlt sich kürzer an) definiert ist. Gut 25km einfache Strecke, gestern im teilweisen Nebel mit Abendsonne von Bern Richtung Norden, heut im Nebel wieder Richtung Süden, jeweils um die 0 Grad, heute morgen leicht kälter, was mir der Chainglider durch verstärktes Rattern gemeldet hat. Die Spikes summten vor sich hin. Gestern lief mir direkt vorm Bundeshaus noch Bundesrat Ueli Maurer entgegen, geschäftig mit Aktentasche in der Hand, kein Begleitschutz, so sollte das für einen Volksvertreter auch sein.

Aber die Idee war ja auch, mal den Velokeller der Mobiliar auszuprobieren, so wie ich das bei der Migros regelmässig getan hatte. Badge ranhalten, reinfahren und gut — besser ist aber, dass gleich die Duschen und die Garderobe folgen, was bei der Migros nicht so gut gelöst war.

Die unbeschriftete Einfahrt zum Velokeller. Wobei “Anlieferung” ja auch okay ist.
Tür auf. Das Enterprise-Tür-Zischen müsste man mal einbauen.
Ziemlich viele ungenutzte Veloleichen, aber immerhin.
Eine Garderobe mit genügend Duschen.

Nervig ist dann der Aufstieg ins Gebäude, wenn man den zum ersten Mal macht. Noch nerviger ist es, den Weg zurück zu finden, weil es drei (oder vier?) unterirdische Parkdecks gibt. Die gleiche Menge an Fahrzeugen passt übrigens auch in den Velokeller.

Produktiv würde ich heute morgen eh nicht sein, also bin ich nach der Fahrt ins Büro gleich ins Bundeshaus gelaufen, weil die Wintersession im Parlament läuft, der letzte Besuch war Ende Februar 2017. Der Nationalrat hat grad das Thema automatischer Informationsaustausch mit Neuseeland behandelt, weil es da das Problem gibt, dass Auslandschweizer in Neuseeland wohnend ihre schweizerische Rente beziehen, diese aber von Neuseeland besteuert bzw. auf die NZ-Rente angerechnet wird. Da muss ich mal im Auge behalten, wie das ausgeht, das wäre ja durchaus eine Option für nach der Pensionierung.

Nach der parlamentarischen Beratung zum AIA ging es um die Vollgeldinitiative, die ziemlich abgelehnt wird, von allen Seiten. Der Gegenvorschlag, lieber das Eigenkapital der Banken zu stärken, wäre wohl auch in meinem Interesse, weil ich keine Lust habe, Banken mit (meinen) Steuern zu retten.

Zu den schönen selbstsprechenden Helvetismen wie Auslegeordnung und Vernehmlassung füge ich noch Differenzbereinigung hinzu. Wenn sich Nationalrat und Ständerat nicht einig sind, haben sie halt Differenzen und die müssen bereinigt werden. Das Verfahren ist ziemlich klar definiert.

Bei der Bundespräsidentenwahl für 2018 wurde Alain Berset gewählt, aber ich hab ihn gar nicht gesehen von der Zuschauertribüne aus. Aber das Amt wechselt ja sowieso alle Jahre, er ist mehr ein primus inter pares.

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