Festgefrorene Schuhe

Es empfiehlt sich doch, darauf zu achten, mit dem Velo bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt nicht durch nur überfrorene Pfützen mit noch massig flüssigem Wasser unter der Eisschicht zu fahren. Mit Spikes und breiten Reifen ist das keine akute Sturzgefahr, sondern im Wesentlichen nur spassig. Blöd wird’s erst, wenn man später merkt, dass das Wasser an die Pedale gespritzt ist und dort per Einfrieren und Aufbau einer Eisschicht dazu geführt hat, dass die eingeklickten Schuhe und die Pedale eine unlösbare Verbindung eingehen. Zum Glück hab ich’s noch rechtzeitig gemerkt, dass ich nicht aus dem Pedal kam und die Ampel in Uzwil war zum Glück auch grün 🙂

Giacobbo/Müller 01/2014

Für dies Jahr hab ich einen Giacobbo/Müller-Teilnahmezähler angelegt. Am 26.01.2014 war mein erster Besuch in diesem Jahr. Das Vorprogramm vor der Aufzeichnung ist immer wieder gut, auch wenn ich das Herunterzählen, wieviele Pointen jetzt noch für die Sendung übrig sind, jetzt schon langsam auswendig kenne 🙂 Zu Gast war der Glarner BDP-Nationalrat Martin Landolt. Recht sympathisch, auch wenn er bei seinem Volleyball-Sotschi-Spruch wohl nicht damit gerechnet hatte, dass Viktor schon verdammt schnell merken würde, dass Volleyball nicht grad zu Winterspielen passt.

Zweiter Besuch dann am 16.02., die Karten sind schon gewonnen worden. Lohnt sich halt und wenn ich da meine Fernsehgebühren gegenrechne, komme ich voll auf meine Kosten.

Ausserdem kommen ja immer wieder Anspielungen auf Mikes Sendung Der Bestatter, die ebenfalls lohnenswert ist.

NZZ zur Europawahl

Der Artikel Die Vision eines anderen Europa (NZZ vom 27.01.2014, Autor: natürlich Ulrich Schmid) ist mal wieder sehr schön bildlich eingeleitet:

Was geschehen kann, wenn sich bieder-beflissener deutscher Mainstream mit kenntnisreicher, ruhig vorgetragener Europakritik auseinanderzusetzen hat, hat das deutsche Publikum dieser Tage am Fernsehen live miterleben dürfen. Da bellte ein intellektuell hoffnungslos überforderter Moderator die Linkspolitikerin Sahra Wagenknecht minutenlang an wie das Schosshündchen hinter dem sicheren Zaun den muskelbepackten Strassenköter und spielte das beliebte Spiel, das allein schon genügen sollte, den Fernseher für immer auszuschalten: Er fragte «kritisch», unterbrach dann aber die Gefragte sofort wieder und schleuderte ein Reizwort nach dem anderen in die Runde, ohne auch nur eine Sekunde Gelegenheit zu vertiefter Erörterung zu geben.

Es ging um die Einstellung der Linkspartei zu Europa, und es war ein bestechendes Exempel dafür, wie sehr die fast völlige Tabuisierung jeglicher Europakritik in Deutschland vernünftige Diskussionen verunmöglicht hat. Denn Wagenknecht formuliert als linke Linke zwar harte Kritik an den europäischen Institutionen, was die breite bürgerlich-sozialdemokratisch-grüne Front der Mitte natürlich plagt. Aber sie tut es kühl und rational. Sicher, letztlich ist ihr Weltbild das der braven Marxistin, getragen von einem naiven Glauben an das segensreiche Wirken des starken Staates und daran, dass selbst massive Umverteilung die Wirtschaftskraft eines Landes nicht auf Dauer schwäche. Aber mit ihrer Art trägt sie sehr viel mehr als die unzähligen öden Floskelproduzenten zur Debattenkultur bei.

Die Einleitung ist fast so gut wie Georg Schramm anno 2003 im Scheibenwischer (ab 01:30h).

Zur Europawahl bin ich ebenfalls schon per Briefwahl angemeldet. Was das wieder für ein Papierkram ist 🙂

Nicht-Schneeschuhbesteigung vom Hohen Kasten

Bereits gestern hatte ich mich zum Besuch des Hohen Kasten entschieden, einem der recht exponierten Berggipfel des Alpsteins. Da konnte ich auch gleich mal den seit dem Fahrplanwechsel neuen REX zwischen Wil und Chur (bis Gossau) testen.

Da die Seilbahn gestern und heute wegen Föhns nicht fuhr, hatte ich mich also bepackt und (war) entschlossen, hoch zu laufen. Während in Wil noch der Nebel herrschte, war ab Herisau bereits Fernsicht vorhanden und in Appenzell wurde es sonnig und war deutlich wärmer als bei mir daheim vor der Tür. Es waren wegen Seilbahnstillstand auch kaum Leute dort unterwegs, also war ich beim Auf- und Abstieg auf mich allein gestellt. Angegeben waren neun Viertelstunden für den Aufstieg, die waren für mich sogar bei den vorhandenen Schneemassen ohne Schneeschuhe noch zu unterbieten. Recht genau ab der Kammhöhe unterhalb vom Gipfel, wo man panoramisch ins Rheintal schauen kann, war wunderschönstes Sonnenwetter, das für die Strapazen bis dorthin entschädigte. Weiter aufwärts ging es dann im Zickzackkurs und oben angekommen war natürlich bei den gastronomischen Einrichtungen alles verriegelt und verschlossen, wobei ich auch der einzige Gast dort oben gewesen wäre und das Personal genauso wie ich hätte aufsteigen oder einfliegen müssen.

Der Abstieg ging dann bedeutend schneller, weil ich meinen Aufstiegsspuren folgen konnte und nicht suchen musste. Ausserdem konnte ich mehrfach den Hosenboden zum schnellen Abbau von Höhenmetern verwenden. Beim Abstieg wurde es also erst wieder wärmer und dann beim Umstieg und Ausstieg in Gossau bzw. Wil war’s wieder neblig und kalt.

Im Vergleich der Strecke vom Aufstieg mit der Strecke vom Abstieg stelle ich fest, dass letztere deutlich kürzer ist. Na vielleicht gab’s irgendwo eine Abkürzung 🙂

Der Bombardier-REX zwischen Wil und Chur.
Der Bombardier-REX zwischen Wil und Chur.
Aufstiegszeit zum Hohen Kasten doch recht kurz.
Aufstiegszeit zum Hohen Kasten doch recht kurz.
Endstation vom Postauto entspricht der Bergstation der Seilbahn.
Endstation vom Postauto entspricht der Bergstation der Seilbahn.
Wegweiser auf Kammhöhe, Blick zum Säntismassiv.
Wegweiser auf Kammhöhe, Blick zum Säntismassiv.
Wegweiser auf Kammhöhe, Blick Richtung Osten übers Rheintal (nicht abgebildet) hinweg.
Wegweiser auf Kammhöhe, Blick Richtung Osten übers Rheintal (nicht abgebildet) hinweg.
Rückblick ins Tal.
Rückblick ins Tal.
Spiegel spiegel Dich.
Spiegel spiegel Dich.
Ein fetter roter Hydrant in der Sonne. Ich glaub, wenn man da Wasserdruck haben möchte, muss man sich dem Hydrant'schen Imperativ beugen.
Ein fetter roter Hydrant in der Sonne. Ich glaub, wenn man da Wasserdruck haben möchte, muss man sich dem Hydrant’schen Imperativ beugen.
Hinter Appenzell fing wieder der Nebel an.
Hinter Appenzell fing wieder der Nebel an.
Blick ins Rheintal, Richtung Süden. Menschenleerer Gipfel.
Blick ins Rheintal, Richtung Süden. Menschenleerer Gipfel.
Gipfelfoto. Kann man auch in einer Bäckerei machen (Achtung: Rätsel!).
Gipfelfoto. Kann man auch in einer Bäckerei machen (Achtung: Rätsel!).
Rückblick von der Talstation, jetzt mit Sonne von Westen.
Rückblick von der Talstation, jetzt mit Sonne von Westen.

Duo Calva in Wil SG

Duo Calva, 11.01.2014, Wil SG, Bühne am Gleis
Duo Calva, 11.01.2014, Wil SG, Bühne am Gleis

Erst 12, dann 5, und am Samstagabend war ich zu Besuch beim Duo Calva, in deren Programm Heute Abend: Zauberflöte. Grosse Oper für zwei Celli. Vor etwa hundert Gästen haben die beiden, Alain und Daniel, zu zweit als Aushilfscellisten auf den Rest vom Orchester wartend, der nie erscheint, den gesamten Konzertabend mit virtuosem Spiel und Musik-Comedy unter Einbezug des Publikums gestaltet. Lohnt sich 🙂 Statt fand der Abend in der Bühne am Gleis der Kulturwerkstatt Wil.

Jahresabschluss 2013

Nun ja, alle sieben Bundesräte hab ich im 2013 nicht geschafft, aber immerhin drei Altbundesräte plus Christoph Blocher. Im Gegenzug war ich gefühlt jede zweite Sendung bei Giacobbo/Müller und es geht Ende Januar auch gleich genauso mit der Sendung und meinem Besuch weiter. Vielleicht treff ich ja da ein paar Bundesräte in diesem Jahr.

Finanzmässig hab ich’s ja echt nicht geglaubt, aber meine Datensammlung und deren Auswertung sprechen echt Bände. Es kommen tatsächlich 1050 Franken pro Monat nur für den täglichen Bedarf an Lebensmitteln, Supermarkteinkäufe und ein paar Zugfahrten zusammen. Dazu noch Miete (1230), Nebenkosten (120), Zeitung (50), Krankenversicherung (400) und die Kinderfahrten (250) und schon sind 3100 Franken beisammen. Interessanterweise ist das auch ziemlich genau das, was das hiesige Betreibungsamt als Existenzminimum ansetzt (pdf). Das relativiert doch ziemlich die Tatsache, dass zum Beispiel LIDL oder ALDI hier gross Werbung mit 4000 Franken Monatslohn für den Job als Verkäufer machen. Davon geht erfahrungsgemäss etwa ein Viertel an Steuern/Abgaben weg und schon ist man beim Existenzminimum angekommen.

Golfspielende Gemeindenamen

Bei der heute in voller Kirche abgehaltenen Trauerfeier für ein (Ex-)Orchestermitglied gab’s, neben anlassentsprechender Musik, auch den längsten Schweizer Gemeindenamen Niederhelfenschwil zu bestaunen. Auch wenn die Kirche im Dorf gelassen wurde, ist sie ziemlich gross und schmuck für eine Gemeindegrösse von nicht mal 3’000 Personen. Randvoll war sie zur Trauerfeier auch. Wir haben die üblichen Verdächtigen zu einem solchen Anlass gespielt (Air von Bach, Largo von Händel, Trauermarsch von Chopin, etc.). Dass einige der gemalten Personen an den Wänden vermeintlich Golf spielen könnten, war nicht meine Idee — sorry für die Handyfotos, die Schlaufonkamera kann’s nicht besser.

Die Fenster sind echt, aber die Simse und die Fensterumrahmung sind aufgemalt. Wesentlich wichtiger: es ist eine Uhr drin.
Die Fenster sind echt, aber die Simse und die Fensterumrahmung sind aufgemalt. Wesentlich wichtiger: es ist eine Uhr drin.
Golfspieler 1
Golfspieler 1
Golfspieler 2
Golfspieler 2

Neue Direktverbindung ZRH-LEJ

Ja, die Schweizer Airline Darwin gibt’s schon eine Weile, aber ab dem 30. März 2014 nehmen sie eine Direktflugverbindung Zürich-Leipzig/Halle in den Flugplan auf. Preislich fallen eh immer mindestens die Steuern und Gebühren von 113 Franken pro Person an, also wird es sicher nicht günstiger als Bahn mit BC50, ist aber wesentlich schneller. Und die fliegen mit Propellermaschinen von Saab oder ATR, das ist doch mal Abwechslung vom Airbus/Boeing-Standard. Am Heimatsitz der Airline in Lugano sind wir auf der Tessin-Tagestour im Februar vorbeigekommen.