Tunnels und S-Bahn

Gegenwärtig werden aus zwei durchaus vergleichbar grossen europäischen Kopfbahnhöfen per Tunnelbau Durchgangsbahnhöfe gemacht. In Leipzig wurde grad der Citytunnel eröffnet, was in einem durchaus tendenziösen und gefühlt beschönigenden FAZ-Artikel nachgelesen werden kann. Grob geschätzt steht dort eine vierjährige Verspätung und eine Kostenverdopplung im Buche. Beim Zürcher Hauptbahnhof wurde im Rahmen der sogenannten Durchmesserlinie kürzlich der Weinbergtunnel eröffnet und wird im Juni 2014 für die S-Bahn und im 2015 für den Fernverkehr freigegeben, inklusive dem viergleisigen unterirdischen Bahnhof Löwenstrasse. Das Budget musste nicht so massiv angepasst werden, der Zeitplan stimmt, der Zürcher Weinbergtunnel ist mit 4.8km etwas länger als der Citytunnel Leipzig (3.6km) und ich glaub, der Zürcher Untergrund ist auch nicht so sumpfig. Also mir als ÖV-ler gefallen beide Tunnels prima. Schade nur, dass der Citytunnel nicht für den Fernverkehr genutzt werden kann.

Zum morgigen Fahrplanwechsel wird ausserdem in der gesamten Ostschweiz unter dem Namen S-Bahn St. Gallen der ÖV massiv gepimpt. Es gibt neue Verbindungen auf Schiene und Postauto, der Takt wird erhöht, alles meist getrieben durch die ÖV-Auslastung zu Spitzenzeiten, während zu Randzeiten eher weniger los ist. Zwischen Wil und Uzwil gibt’s jetzt auch neu die Linie 727 als eine Art Expresspostauto, das aber leider nicht direkt bei mir vor der Tür hält. Trotzdem hab ich dann statt zwei neu drei schnelle Verbindungen pro Stunde. Auch passend dazu gibt es aufgrund von Sparmassnahmen z.B. im Kanton St. Gallen die Limitierung der Fahrtkosten zur Arbeit auf 3000 Franken pro Jahr, was fast dem Preis des Generalabonnements entspricht. Viele Autopendler konnten vorher deutlich mehr Pendlerkosten vom zu versteuernden Einkommen als Kosten abziehen.

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