Katholische Wolken und Lötarbeiten

Schon seit einer ganzen Weile nervt mich die Fritz!Box mit einem andauernden hochfrequenten Pfeifen, das beim NZZ-Lesen in der Hängematte enorm stört. Eine Möglichkeit wäre gewesen, es auch weiterhin zu ignorieren und darauf zu vertrauen, dass dieser Frequenzbereich mit fortschreitendem Alter sowieso schlechter wahrnehmbar wird. Die andere Möglichkeit (für mich die einzige) war es, die Box aufzumachen, sich die Kapazitäten und Spannungen aller Kondensatoren (welche meist für so ein Pfeifen verantwortlich sind) zu notieren und dann die blaue Elektronikapotheke auf einem Deutschlandbesuch zur Herausgabe selbiger Bauteile zu verpflichten. Da ich das neulich in Berlin erledigt habe, konnte ich jetzt zur Tat schreiten und schon nach dem sechsten ausgetauschten Kondensator (Pfeil) hörte das Pfeifen auf. Und das Beste: die Fritz!Box funktioniert sogar noch.

Beim sechsten ausgetauschten Elko hörte das Pfeifen der Fritz!Box auf.
Beim sechsten ausgetauschten Elko hörte das Pfeifen der Fritz!Box auf.

Auf dem Barfussweg (zum dritten Mal) gab’s diesmal auch ein paar Wolken zu sehen. Die hier erinnerte mich irgendwie an die heilige Handgranate aus dem Spiel Worms, wobei ich auch erst vor kurzem die Querverbindung zu Monty Python mitbekommen habe. Der Lage nach zu urteilen (Kanton AI) dürfte das dann über der Wolke ein katholisches Kreuz sein. Komisch, wenn man sich das von 10km weiter nördlich (Kanton AR) anschaut, ist es dann ein evangelisch-reformiertes.
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Moderne Zeiten

Im ICE hat das Tablett sogar GPS-Empfang und ich hatte die permanente Online-Verbindung, also konnte ich mir mit aktuellem Kartenmaterial anzeigen lassen, wo der ICE gerade entlangfuhr. Zwischen Berlin und Leipzig ist das mangels landschaftlicher Merkmale (lies: Berge) zwar nicht besonders abwechslungsreich, aber so ein angezeigtes Tempolimit von 100km/h, wenn man mit dem ICE gerade 167km/h an einer Strasse vorbeifährt, ist schon ganz witzig.

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Guter E-Auto-Artikel

Dass das IEEE Spectrum tatsächlich im Artikel Unclean at any Speed (IEEE Spectrum vom Juli 2013) einen eher technischen, aber hochinteressanten Artikel zu Elektroautos bringt, hat mich erstmal nicht weiter verwundert, schliesslich ist es die wohl grösste Ingenieursvereinigung der (westlichen) Welt. Was ich aber besonders gut fand, war der sehr kritische Tenor des Artikels und vor allem die Schlussfolgerung find ich sehr gut:

Upon closer consideration, moving from petroleum-fueled vehicles to electric cars begins to look more and more like shifting from one brand of cigarettes to another. We wouldn’t expect doctors to endorse such a thing. Should environmentally minded people really revere electric cars? Perhaps we should look beyond the shiny gadgets now being offered and revisit some less sexy but potent options—smog reduction, bike lanes, energy taxes, and land-use changes to start. Let’s not be seduced by high-tech illusions.

Das Autofahren an sich ist das Problem, nicht der Antrieb der Karre, das sag ich doch die ganze Zeit.

Völkerverständigung

Wo es auf Deutsch heisst “Nicht einsteigen”, heisst es auf Französisch “Ne pas monter, s.v.p.!” Ähnliche Unterschiede in der wortreichen oder wortkargen Höflichkeit habe ich auch gestern abend auf der Rückfahrt von einer Feier in St. Gallen im ICN-Restaurant festgestellt:

Zweisprachige CFF/SBB-Entschuldigung, inklusive Tippfehlern
Zweisprachige CFF/SBB-Entschuldigung, inklusive Tippfehlern
Das in den späten Abendstunden unbediente Bordrestaurant finde ich persönlich noch bequemer als die erste Klasse. Mit dem GA könnte man sich da abends durchaus mal zum Jassen treffen.

Die Panoramaroute zum Säntis

Die gewöhnliche Strassenstrecke von Herisau über Urnäsch nach Schwägalp kannte ich schon, und ausserdem war die heute voll mit Töffs, Cabrios und anderen Spassheizern mit kantonsfremden Kennzeichen, da wollte ich nicht unbedingt hochfahren. Also bin ich die Strecke andersherum angegangen und von Appenzell über Weissbad aus über Lehmen hochgefahren, die Karte zeigt es ungefähr. Vom markierten Standort geht es auf dem Bild fast senkrecht nach oben weiter, der Kronberg zur Rechten und der Säntis zur Linken.
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Eigentlich hatte ich damit auch gedacht, mit der Appenzeller-Bahn-Anreise schon Höhenmeter einzusparen, aber letzten Endes war dem gar nicht so, wie die GPS-Aufzeichnung meint: Track bei GPSies. Es war aber viel angenehmer zu fahren als die übliche Strassenstrecke, die ich dann bergab gefahren bin.
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